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=_= hi T 2 DA] Ms € Curbida, Wendiat'arel riclinium "e Parete settentrionale ® i a (Museo Nazionale di Napoli). Pompejis p. 228 ist nicht mehr auf den Amboss gestellt und reines Objekt der Betrachtung. Sondern Hephtist h< ihn auf seinem Knie, ein Ky- klop unterstiitzt ihn dabei, der Schild wird ein Vpiegel, Thetis erblickt ihr Bild darin und ist Weib genug, in diesem Anblick zu verweilen. Damit ist nicht nur eine neue Pointe gegeben, son» dern auch ein neuer malerischer Vorwurt, der die grossen Maler aller Zeiten so gereizt hat, Figur und ihr Spiegelbild. Damit rùckt dèr malerische Gegensatz, dunkler Gott und strahlende Gòttin, an die zweite Stelle, Hauptsache ist das Yerh<nis von Bild und Spiegelbild. Hephist, der jtzt sitzt und mit der Rechten wahrschein- lich ein weiteres Rustungssttck hélt, wird zur Nebentigur und Thetis mit der sie begleitenden Nereide vergisst tir eine kurze Weile Sohn und Schlacht und erliegt der eigenen SchO6nheit. Aber sollten die gliihenden Augen des gòttlichen Schmiedes nur dem eben gelunge- nen Meisterwerk gelten und nicht vielmehr dem Anblick des schénen Wéibes? So dass also eindoppeltes Spiel von Beziehungen ensteht, von Heph#st zum Schild und zu Thetis, von Thetis zum Schild als Waffe und zum Schild als Spiegel. Unterdessen arbeitet unterhalb Hephist ein Kyklop unverdrossen an der Ziseliermg des Helmes wei- ter, und Panzer und Beinschienen im Vordergrunde schimmem autge- regt, als schrieen sie nach Schlacht. Man wird zugeben missen, dass damit ein ganz neues Bild ge- schatien ist, das treilich die Komposition der ersten Gruppe zur Vorauszetzung hat. Geht es als Weiterbildung jenes aut ein helle- nistisches Original zurtick oder ist das neue zugleich malerische und poetische Motiv als Umbildung in den Kreisen der ròmischen Kopisten entstanden? Curtius, Wandmalerei Pompejis i; 228/9. IX, 1, 7. Triclinio "e". Museo